NLBL Niedersachsen klar Logo

Neuer Forschungskomplex für das Friedrich-Loeffler-Institut

Eine Baumaßnahme der Superlative


Luftaufnahme von der Gesamtbaustelle für das Friedrich-Loeffler-Institut   Bildrechte: Salzmann Fotografie

Allein wegen der Baufläche von mehr als 40 Fußballfeldern zählt diese Baumaßnahme zu den derzeit größten des Staatlichen Baumanagements Niedersachsen. Auch die Investition des Bundes in Höhe von rund 160 Millionen Euro machen diese Baumaßnahme zu einem Projekt der Superlative. Die Rede ist von einem neuen Forschungskomplex für das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Mecklenhorst in Neustadt am Rübenberge. Das FLI widmet sich als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit dem Wohlbefinden und der Gesundheit lebensmittelliefernder Tiere – von der Honigbiene bis zum Rind – sowie dem Schutz des Menschen vor Zoonosen (zwischen Tier und Mensch übertragbare Infektionen).

Arbeiten unter einem Dach

Der neue Forschungskomplex wird drei Fachinstitute des FLI zusammenführen, die bisher über drei Standorte in Norddeutschland verteilt waren. Künftig sollen in Mecklenhorst die Fachinstitute für Tierernährung (derzeit in Braunschweig) sowie für Tierschutz und Tierhaltung (derzeit in Celle) gebündelt werden. Auch das in Mariensee angesiedelte Fachinstitut für Nutztiergenetik wird die neue Infrastruktur nutzen.

Auf der Fläche des Baugrundstücks mit rund 310.000 Quadratmeter (ca. 43 Fußballfelder) baut das Staatliche Baumanagement Niedersachsen unter anderem Ställe für Rinder, Geflügel und Schweine, ein Laborgebäude sowie einen Neubau mit modernen Büro- und Besprechungsräumen für das FLI-Personal. Rund 200 Beschäftigte werden hier zukünftig modernste Arbeitsbedingungen vorfinden.

Aufteilung in fünf Arbeitsbereiche

Die umfassenden Bauarbeiten sind in fünf Cluster aufgeteilt, deren Umsetzung parallel erfolgt.

Cluster 1: Infrastrukturmaßnahmen

In diesem Cluster erfolgen Erschließungsarbeiten für rund 18 ha Neubaufläche. Dabei werden über 100.000 m³ Ober- und Ausgleichsboden bewegt. Zur Entwässerung sind mehr als 7.000 m Kanal zuzüglich Gülleleitungen erforderlich. Zur Oberflächenbefestigung werden rund 35.000 m“ Pflaster verlegt und 11.000 m² Asphaltstraße hergestellt. Für die abschließende, umfangreiche Begrünung der Liegenschaft pflanzt das Staatliche Baumanagement Weser-Leine rund 400 neue Bäume.

Cluster 2: Landwirtschaftliches Bauen

Dieses Cluster unterteilt sich in die drei Tierbereiche Rind (fast 600 Tiere), Geflügel (rund 13.000 Tiere) und Schwein (fast 900 Tiere). Für jeden dieser Bereiche errichtet das Staatliche Baumanagement Weser-Leine Stallgebäude zur Tierhaltung inklusive Nebengebäude, zum Beispiel für die Lagerung von Gülle, Festmist und Silage.

Bei der Planung wurde ein besonderer Wert auf das Tierwohl gelegt. Um die hohen Ansprüche an eine zeitgemäße Nutztierhaltung zu erfüllen, setzt das Baumanagement innovative Stallkonzepte beispielsweise für die Entmistung um. Für die Gestaltung der Gebäude hat es bewusst helle Dachfarben gewählt, was ein starkes Aufheizen der Gebäude durch die Sonne reduziert und somit den Tieren Hitzestress erspart. In allen Tierbereichen stehen Außenausläufe zur Verfügung – ein wesentlicher Bestandteil für tierwohlgerechte Ställe. Die eingeschossigen Stallbauten mit Satteldach erhalten eine Außenfassade in Holzoptik.

Cluster 3: Labore und Sonderbauten

Das FLI forscht unter anderem zur Umwandlung von Futterinhaltsstoffen in tierische Lebensmittel sowie zum tiergerechten Umgang mit landwirtschaftlichen Nutztieren. Für die Durchführung von Haltungs- und Fütterungsversuchen baut das Staatliche Baumanagement einen Laborkomplex. Darin enthalten ist das Tierexperimentelle Zentrum (TEZ). Durch verschiedene technische Einbauten lassen sich darin die Haltungsbedingungen, zum Beispiel in klimatischer Hinsicht, verändern. Neben dem TEZ wird in dem Neubau ein Labor untergebracht sein. Der Komplex wird als zweigeschossiger Bau mit begrüntem Flachdach errichtet und mit einem hellen Klinker versehen. In einem weiteren Gebäude, der Versuchsschlachtung, kann das FLI seinen Forschungsauftrag zur tiergerechten Betäubung und Schlachtung erfüllen.

Cluster 4: Bestandssanierung

Auf der Liegenschaft befanden sich drei Gebäude eines historischen Gutshofs, der in den neuen Forschungskomplex eingebunden wird. Eines der Gebäude, ein historischer Fachwerkbau, baut das Staatliche Baumanagement Weser-Leine zu einem modernen Bürogebäude für das Institut für Tiernahrung um, wobei die historische Bausubstanz im Wesentlichen erhalten bleibt.

Ein weiteres Gebäude, ein ehemaliges Stallgebäude, ersetzt das Baumanagement durch einen Büroneubau für das Institut für Tiernahrung. Dieser wird jedoch so gestaltet, dass er zum Charakter des schützenswerten Gebäudeesembles passt. Das dritte Gebäude, ein ehemaliges, denkmalgeschütztes Wohnhaus, wird für eine Büronutzung durch das Institut für Tierschutz und Tierhaltung umgebaut.

Cluster 5: Mahl- und Mischanlage

Das Staatliche Baumanagement Weser-Leine baut ein neues Mischfutterwerk zur Herstellung von Versuchstierfutter, bestehend aus einer Mahl- und Mischlinie sowie einer Pelletierlinie. Hier werden später Futtermittel für Rinder, Schweine und Geflügel entsprechend den wissenschaftlichen Vorgaben produziert.

Für die Herstellung bedarfsgerechter kleiner Chargen mit Sonderprodukten und der Vermeidung von unerwünschten Kontaminationen ist in einem separaten Gebäudeteil ein zusätzlicher Mischer mit Pelletierung und reduzierter Abfüllstation geplant.

Der Neubau des Mischfutterwerks wird als Stahlskelettkonstruktion mit mehreren Etagenböden errichtet und aufgrund seiner Höhe von 21 m und 12.000 m³ Bruttorauminhalt ins Auge fallen. Seine Außenhaut aus Trapezblech spiegelt die technische Nutzung wider.

Seien Sie dabei!

Sie möchten als Fachkraft an diesem einzigartigen Großprojekt oder einem unserer anderen vielseitigen Bauprojekte mitwirken? Dann bewerben Sie sich! Unsere aktuellen Stellenangebote finden Sie unter www.nlbl.niedersachsen.de/stellenangebote/sb_weser_leine/.

Eindrücke von der Baustelle

Innenansicht des Rinderstalls   Bildrechte: ulfsalzmann.de
Rinderstall
Außenansicht des Geflügelstalls   Bildrechte: ulfsalzmann.de
Geflügelstall
Blick von oben auf die Güllebehälter am Schweinestall   Bildrechte: ulfsalzmann.de
Güllebehälter am Schweinestall
Außenansicht des Laborgebäudes   Bildrechte: ulfsalzmann.de
Laborgebäude
Blick auf den Neubau im alten Gutshof   Bildrechte: ulfsalzmann.de
Neubau im alten Gutshof
Außenansicht der Medienzentrale   Bildrechte: ulfsalzmann.de
Medienzentrale

Kontakt

Dennis Gross, Gesamtkoordinator FLI-Projekt
(Tel.: 05722 2808-43)

Sabine Hauptmeyer-Maruschke, Baugruppenleiterin
(Tel.: 05031 1795-45)

Staatliches Baumanagement Weser-Leine
Brückenstraße 8
31582 Nienburg
E-Mail: Poststelle@sb-wl.niedersachsen.de

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln