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Aus- und Umbau des NATO-Flugplatzes Wittmundhafen

Ein nichtalltägliches Projekt im XXL-Format


Start eines Eurofighters   Bildrechte: Bundeswehr/Sherifa Kästner

Ein Projekt im XXL-Format: Aufgrund der Eurofighter-Stationierung auf dem Flugplatz Wittmundhafen setzt das Staatliche Baumanagement Region Nord-West bis ca. 2032 umfassende Baumaßnahmen um. Dazu zählen komplexe Hoch- und Tiefbaumaßnahmen. Das Staatliche Baumanagement hat in den vergangenen Jahren bereits mit zahlreichen Baumaßnahmen bei laufendem Flugbetrieb begonnen.

Anfang 2022 wurde der Flugbetrieb für voraussichtlich rund drei Jahre eingestellt, um beispielsweise die Arbeiten an der Start- und Landebahn durchführen zu können. Der Fokus liegt im Weiteren auf den für den Flugbetrieb relevantesten Maßnahmen. Dies sind insbesondere:

Sanierung Start- und Landebahn

Das Staatliche Baumanagement baut die bisherige Start- und Landebahn zurück und legt eine neue Bahn an (3 km Länge, 30 m Breite). Die geometrische Achse bleibt dabei unberührt. Die Sanierung beinhaltet außerdem eine vollständige Erneuerung der Entwässerungs- und Befeuerungsanlagen. Zudem werden die Flugbetriebsflächen (Rollbahnen etc.) vollständig erneuert, um den Anforderungen des modernen Kampfflugzeugs Eurofighter gerecht zu werden.

Bauzeit: 02/2022 bis voraussichtlich 12/2024

Kosten: rund 136 Millionen Euro

Ersatzneubau Lärmschutzhalle

Nach routinemäßigen Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten am Eurofighter erfolgt in diesem Bauwerk die Funktionsüberprüfung der Triebwerke. Das Gebäude mit den Abmessungen 75 m x 35 m x 18 m (L x B x H) besteht aus einer großen Halle mit Triebwerk-Teststand, angrenzenden Beobachtungsräumen sowie Büro- und Sozialräumen. Das Besondere: Eine riesige Absauganlage und enorme Kulissenschalldämpfer sorgen dafür, dass die Belastung durch Geräuschemissionen außerhalb des Gebäudes erheblich reduziert werden.

Bauzeit: 02/2021 bis voraussichtlich 12/2024

Kosten: rund 22 Millionen Euro

Neubau Luftfahrzeug-Instandsetzungshalle

Kernstück des Gebäudes bildet der Hallenraum mit Plätzen für Wartung und Instandsetzung der Luftfahrzeuge. Ebenfalls Bestandteil des Bauwerks sind direkt angegliederte Werkstätten, Lagerräume, Büroeinheiten, technische Wartungs- und Softwareräume, ein Unterrichtsbereich sowie ein Aufenthaltsbereich inkl. Umkleiden und Duschen.

Bauzeit: 07/2021 bis voraussichtlich 01/2025

Kosten: rund 68 Millionen Euro

Ersatzneubau Luftfahrzeughalle

Die Luftfahrzeughalle beherbergt die sogenannte Alarmrotte. Die hier untergebrachten Eurofighter sowie das zugehörige Personal befinden sich in Dauerbereitschaft, um zum Beispiel bei einer Verletzung des Luftraums umgehend ausrücken zu können. Es handelt sich bei dem Neubau um ein sogenanntes Four-Pack, in dem die Flugzeuge untergestellt sind, mit angegliedertem Bereitschaftsgebäude.

Bauzeit: 04/2020 bis voraussichtlich 12/2024

Kosten: rund 33 Millionen Euro

Ersatzneubau Wachgebäude

Beim alten und mittlerweile zurückgebauten Wachgebäude zeigte sich erheblicher Sanierungsbedarf. Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hat gezeigt, dass ein Neubau sowohl in baulicher als auch in technischer Hinsicht wirtschaftlicher ist als eine Sanierung des Bestandes. Da das neue Wachgebäude aufgrund seiner Lage unmittelbar an der Hauptzufahrt künftig das „Gesicht“ des Flugplatzes wesentlich mitprägen wird, hat das Staatliche Baumanagement Region Nord-West hier neben der Funktionalität ein besonderes Augenmerk auf eine freundliche Gestaltung gelegt.

Bauzeit: 11/2022 bis voraussichtlich 02/2025

Baukosten: rund 4 Millionen Euro

Sanierung Shelterschleifen West und Ost

Hierbei handelt es sich um Flugzeugschutzbauten („Garagen“) für die Eurofighter. Das Staatliche Baumanagement Region Nord-West saniert diese Bestandsgebäude inkl. der angrenzenden Außenanlagen (Rollwege etc.) aufwändig.

Bauzeiten: 10/2019 bis voraussichtlich 07/2024 (West) und 03/2023 bis voraussichtlich 10/2026 (Ost)

Kosten: jeweils rund 30 Millionen Euro

Neubau Waffenkammer

Der Neubau der zentralen Waffenkammer wird dem Nutzer die bedarfsgerechte Lagerung von spezifischem Material an nur einem Ort ermöglichen. Dafür mussten bislang dislozierte und sanierungsbedürftige Lagerflächen in mehreren Gebäuden vorgehalten werden. Durch den Neubau werden nicht nur die logistischen Arbeitsabläufe optimiert, sondern auch die Kosten für Bewachung und Sicherung deutlich reduziert. In der Waffenkammer sind Räume für die Lagerung und Reinigung von Waffen sowie eine Werkstatt vorgesehen.

Bauzeit: 11/2022 bis voraussichtlich 02/2025

Baukosten: rund 4 Millionen Euro

Zudem wird seit 2020 die technische Infrastruktur mit allen Gewerken (Wasser, Abwasser, Wärme, Strom und IT) neu errichtet. Um die neuen Medientrassen zu realisieren, führt das Staatliche Baumanagement Region Nord-West umfassende Tiefbaumaßnahmen in weiten Teilen der Liegenschaft durch.

Alle zurückgebauten Baustoffe und Böden werden recycelt und einer fast vollständigen Wiederverwertung im Rahmen laufender und zukünftig geplanter Baumaßnahmen zugeführt. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird Wittmundhafen der modernste militärische Flugplatz Deutschlands sein.

Seien Sie dabei!

Sie möchten als Fachkraft an diesem einzigartigen Großprojekt oder einem unserer anderen vielseitigen Bauprojekte mitwirken? Dann bewerben Sie sich! Unsere aktuellen Stellenangebote finden Sie unter www.nlbl.niedersachsen.de/stellenangebote/sb_region_nord_west.

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Eindrücke von der Baustelle

Baustelle des Flugplatzes Wittmundhafen von oben   Bildrechte: Bundeswehr/Aleksey R.
Gesamtbaustelle mit Start- und Landebahn
Außenansicht der Luftfahrzeughalle   Bildrechte: SBN
Luftfahrzeughalle
Große Halle, an der zwei geöffnete Tore zu sehen sind   Bildrechte: SBN
Lärmschutzhalle
Außenansicht der Waffenkammer   Bildrechte: SBN
Waffenkammer
Flugzeugschutzbauten (Shelterschleife West)   Bildrechte: SBN
Flugzeugschutzbauten (Shelterschleife West)
Außenansicht eines Flugzeugschutzbaus (Shelterschleife Ost)   Bildrechte: SBN
Flugzeugschutzbau (Shelterschleife Ost)
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